• Der Rumpf eines Schiffes wird verkleidet von einer Frau.
    TVV/Pocha.de
  • Das Klopfen der Freester Fischteppiche während sie geknüpft werden
    TVV/Pocha.de

Maritimes Handwerk

Die Küstenregionen Vorpommerns zeichnen sich durch einzigartiges Handwerk aus. Erfahrt alles über den traditionellen Bootsbau und die Freester Fischerteppiche bei eurem Urlaub an der Ostsee.

Traditioneller Bootsbau

In vielen kleinen Häfen in Vorpommern kann man sie bewundern: Holzboote mit Geschichte. Jedes ist anders und für sich besonders. Und wenn sie berichten könnten, was sie schon alles erlebt hätten, wären sie vermutlich die spannendsten Geschichtenerzähler im ganzen Land. Diese alten Schätze müssen erhalten bleiben und darum kümmern sich viele kleine Werften und Bootsbauer, deren Leidenschaft alte Boote sind. Werft bei eurem Ostsee Urlaub einen Blick hinter die Tore der Werkstätten. Hier werden nicht nur die Oldies unter den Booten wieder aufgebaut und seetauglich gemacht, sondern auch neue Boote mit viel Liebe zum traditionellen Detail erschaffen. Besuchen Sie die Werkstätten und erlebt das traditionelle, maritime Handwerk aus nächster Nähe, zum Beispiel in der über 100jährigen Bootswerft in Freest. Viele Werften bieten mit ihren eigenen Bootsschätzen auch Ausfahrten für interessierte Gäste an – ein Muss für euren Urlaub an der Ostsee! Eine Ausfahrt der besonderen Art könnt ihr auf der Pommernkogge UCRA in Ueckermünde erleben. Die Kogge wurde nach historischem Vorbild in den Werkstätten des Ukranenlandes in Torgelow erbaut. Lasst euch inspirieren und stecht in See, egal ob mit großem Traditionsschiff oder kleinem Segelboot – Spaß und spannende Geschichten sind garantiert!

Ein Boot wird wieder seetauglich gemacht

Freester Fischerteppiche

Die Freester Fischerteppiche zeugen von einem einzigartigen und fast verloren gegangenen Kunsthandwerk mit bewegender Geschichte, dem sie bei Ihrem Ostsee Urlaub unbedingt auf den Grund gehen sollten. 2023 wurde die Gestaltung und traditionell handwerkliche Fertigung der Vorpommerschen Fischerteppiche von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Als 1928 ein Fischfangverbot für die südliche Ostsee verhängt wurde, standen die Fischer in den vorpommerschen Küstendörfern ohne Einnahmequelle da. Der damalige Landrat Werner Kogge kam auf die Idee die Fischer einfach ein anderes Handwerk ausüben zu lassen – nach dem Motto: Wer Netze knüpfen kann, kann auch Teppiche knüpfen suchte er per überregionaler Zeitungsannonce jemanden, der den Fischern das Handwerk beibringen konnte. Mit dem Österreicher Rudolf Stundl fand sich ein wahrer Glückgriff für die Fischer der Region. Er verstand schnell, dass die Fischer keinen Erfolg haben würden, wenn sie die bekannten Motive der orientalischen Teppiche einfach nur kopieren würden. Er entwickelte also mit ihnen gemeinsam eine ganz spezielle Knüpftechnik und einzigartige Muster und Symbole, die an die Küstenregionen Vorpommerns angelehnt wurden. Ein eigenständiges Handwerk entwickelte und etablierte sich, sodass es auch nach Aufheben des Fischfangverbotes weiterlebte und die Produktion bis 1992 andauerte.

Seit der Schließung der Produktionsgenossenschaft „Volkskunst an der Ostsee“ werden die Teppiche nur noch von privaten Knüpferinnen angefertigt. Sammlungen der Teppiche kann man im Heimatmuseum Freest, im stadtgeschichtlichen Museum der Stadt Wolgast und in der Kustodie der Universität Greifswald bewundern. Diese Sammlung solltet ihr beim nächsten Ostsee Urlaub unbedingt bewundern.

Vorpommerns Seebäder und Erholungsorte

Das kleine Museum beherbergt eine Sammlung verschiedenster Gebrauchsgegenstände, die zum Alltag in Fischerei und Landwirtschaft gehörten und von den Bewohnern des Ortes zu einer liebevoll arrangierten Ausstellung zusammen getragen wurden. Besonders sehenswert sind die bekannten Freester Fischerteppiche.

Gaffelketsch und Schoner, Seequatze und Rammschiff, Kreuzer und Kragejolle - etwa 45 alte Schiffe prägen das Bild des Museumshafens in Greifswald, der 1991 nach dem Vorbild der Museumshäfen in Flensburg und Hamburg gegründet wurde. Damit reagierten die Hansestädter auf das gestiegene Interesse an historischen Schiffen und traditioneller Seemannschaft.

Slawenzeit

Mittelalter

Hansezeit

Das Freilichtmuseum Ukranenland ist von Mai bis Oktober, Dienstag bis Freitag von 12-16 Uhr geöffnet. Es ist die Rekonstruktion einer slawischen Siedlung des 9./10. Jahrhundert auf den Ueckerwiesen am Stadtrand.

Castrum Turglowe - das Mittelalterzentrum ist eine Rekonstruktion einer mittelalterlichen Kleinstadt, nach historischen Funden aus dem 12./13. Jahrhundert im Stadtzentrum Torgelows

Seit Sommer 2020 geht das "schwimmende Museum", UCRA - Die Pommernkogge, welches auch der Geschichtsvermittlung und Jugendarbeit dient, von Ueckermünde aus auf Fahrt. Dieses einzigartige Highlight der Uecker-Randow-Region sollten sich Geschichtsinteressierte nicht entgehen lassen.